„Stell dir vor, es ist Krieg, und jeder hört Musik“, könnte man in Abwandlung eines bekannten Spruches sagen. Im Gloria und im Agnus Dei großer Messen sind Komponisten aller Zeiten herausgefordert, das Thema Frieden in Musik umzusetzen: et in terra pax hominibus, den Menschen Frieden auf Erden; und: Dona nobis pacem, gib uns den Frieden! Arvo Pärt hat in seinem Credo von 1968 Krieg und Frieden kontrastreich umgesetzt. Sein Bekenntnis zu Christus, zu Gewaltfreiheit und Feindesliebe war für die Kommunisten seiner Heimat Estland eine Provokation. Er musste ins Exil fliehen. Auch Hörbeispiele von Byrd, Biber, Bach, Zelenka, Haydn, Hummel und Liszt werden erschlossen. Und natürlich das „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Heinrich Schütz. Was Hans-Christoph Rademann zum rechten Hören der Musik von Schütz sagt, gilt für den ganzen Abend: „Zugedröhnt vom Alltag kann man ihn nicht hören und empfinden. Man muss runter, muss sich einlassen. Oder man verpasst diese Chance.“
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Ob der „Mönch am Meer“ oder die „Abtei im Eichwald“ – religiöse Motive finden sich in bedeutenden Werken des Malers Caspar David Friedrich. Aber wieso stellt der berühmte Künstler Kirchen oft als Ruinen dar? Vor 250 Jahren, im September 1774 wurde Friedrich geboren. Seine spirituell aufgeladenen Bilder sind von einem eigenen Lebens- und Glaubensgefühl geprägt, das bis heute fasziniert. Die Bildermatinee zeigt, wie ungeheuer modern Friedrichs Darstellung des Heiligen gerade in unserer Zeit ist.
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Anton Bruckners (1824-1896) symphonische Messen in d-Moll und f-Moll werden mit Seitenblick auf ausgewählte Symphonien und Motteten sowie das fulminante Te Deum des Meisters erschlossen. Den Einstieg bildet die stilistisch selbstständige Messe in e-Moll für achtstimmigen Chor, Holz- und Blechbläser. In deren Credo ist die Schöpfung, die Zeugung des Sohnes und sein Herabstieg vom Himmel als ein zusammenhängendes Schöpfungsgeschehen gestaltet. Eines bereitet das andere, öffnet Raum für das nächste: eine einzige musikalische Figur, wie ein Drehen, ein Spinnen, eine Drehung, vielleicht ein Tanz, ein Tanz im Dreifaltigen? Auch die Auferstehung ist nicht explosiv, sondern pulsierend. Und beim Endgericht wieder dieses Drehen: Neuschöpfung. Auch ein Jugendwerk und die kleine Messe C-Dur wird berücksichtigt, in denen sich schon das spätere Große andeutet.
Credo-Musik-Projekt
Das Glaubensbekenntnis in Messen großer Komponisten
Im Herbst 2019 wurde das Credo-Musik-Projekt gestartet. Etwa einmal im Quartal werden Credo-Vertonungen aus Messen bedeutender Komponisten vorgestellt. Zu Beginn stand ein Wechselspiel zwischen Messen aus dem Barock und der Klassik, das in beide musikgeschichtliche Richtungen immer weiter ausgriff und so den vielfältigen Kosmos von geistlichen Kompositionen mit Hörbeispielen erschloss. 2024 klingt das „italienische Jahr 2023“ mit Vivaldi nach. Außerdem soll der 200. Geburtstag Anton
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Geistliches wie symphonisches Schaffen Bruckners durchzieht ein „Drehen“, ein Dauerwalten, das immer wieder unterbrochen wird. Das ist Analogie für seine Religiosität: Er ist unablässiger Beter und er ist mystischer Visionär. Die Auseinandersetzung mit dem Tod und das jährlich tiefe Erleben des Karfreitags prägten sein Leben und durchtönen sein Werk. Die spirituell-musikalische Reflexion am Abend knüpft ein emotionsgeladenes Netz von gattungsübergreifenden Motivbezügen im Schaffen Bruckners, in dem die Zuhörer sich wahlweise sanft verfangen oder in das hinein sie sich vertrauensvoll fallen lassen können. Früh schon setzte eine Deutung seiner Symphonien mithilfe seiner großen Kirchenwerke ein. Die reiferen kirchenmusikalischen Werke gelangen nahtlos in den Symphonien zur Vollendung, die den Menschen von innen her auferbauen: Größe, Würde, Hoheit, erhabener Ernst, Sammlung, Andacht, Erhebung, aufrichtige religiöse Empfindung und Weihe. So stellt Max Auer fest: „Bruckners Messen sind die Vorhallen zu dem unendlich sich weitenden Freilichtdome seiner Symphonien.“
Am Todestag des Komponisten (+ 11.10.1896) zu seinem 200. Geburtstag (* 4.9.1824)
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